Saugverwirrung beim Baby

Für SäuglinBaby schreit und will das Fläschchen nicht nehmen ge sind die ersten Wochen und Monate des Lebens eine komplette Umstellung. Wurden sie im Mutterleib mit allen notwendigen Mitteln automatisch versorgt müssen sie nun selbständig atmen, essen und trinken. Vor allem die Ernährung stellt für die Kleinsten einen derartig komplexen Ablauf dar, dass dieser von Anfang an strukturiert und nach einem gewöhnlichen Muster ablaufen sollte. Denn das Saugen, Schlucken und Atmen ist für viele Säuglinge eine große Hürde die es zu bewältigen gilt – gewöhnliche Rituale sind demnach besonders wichtig!

 

In diesem Zusammenhang wird auch häufig von der sogenannten „Saugverwirrung“ gesprochen – eine Phänomen was nicht wenige Kinder betrifft.

 

Saugverwirrung – Was ist das eigentlich?

Bei der Ernährung von Säuglingen wird in der Regel zwischen „Flaschenkindern“ und „Stillkindern“ unterschieden. Diese Bezeichnung richtet sich grundlegend nach der Art der Nahrungsaufnahme. Da es jedoch bei vielen Stillkindern zunächst zu Schwierigkeiten beim Trinken kommt entscheiden sich viele Eltern voreilig dazu auf Flaschenkost umzusteigen oder nebenbei diese noch anzubieten. Und genau hier liegt das Problem, denn:

Beim Stillen müssen sich die Babys grundsätzlich mehr anstrengen um aus der Brustwarze die nötige Milch herauszusaugen. Mit der Zeit erlernen sie eine gewisse Technik wie sie ihren Mund und die Lippen bewegen müssen um an die gewünschte Milch zu kommen.

Bei der gewöhnlichen Trinkflaschen hingegen gibt es nahezu keinen Saugdruck, so dass sich die Kinder hier kaum anstrengen müssen. Werden nun Stillkinder ergänzend mit der Flasche ernährt kann es zu dieser genannten „Saugverwirrung“ kommen. Das Kind begreift nicht weshalb es bei der Flasche anders trinken muss als an der Brust. Aufgrund der einfachen Handhabung hingegen lehnen diese Kinder die mütterliche Brust im Anschluss häufig ab, so dass sie ausschließlich über die Flasche ernährt werden möchten.

 

Ursachen einer Saugverwirrung

Zu einer Saugverwirrung kann es kommen, wenn beim Baby bestimmte Hilfsmittel zu früh oder in Kombination eingesetzt werden. Diese Hilfsmittel können sein …

  • Schnuller
  • Stillhütchen
  • Flaschensauger
  • Beruhigungssauger

 

Beruhigend aber auch hinderlich: Der eigene Schnuller

Nahezu jeder Säugling besitzt in der Regel mehrere Schnuller die beruhigend auf die Kinder einwirken sollen. Doch das ständige Saugen an diesem Babyartikel kann die Saugverwirrung zusätzlich verstärken. Denn bei eintretendem Appetit und der damit verbundenen Unruhe wird häufig der Schnuller gereicht – verwirrend für die Kinder, da trotz des Saugens keine Milch fließt….

 

Symptome einer Saugverwirrung

Baby schreit die Brust beim Stillen an Diese Anzeichen können auf eine Saugverwirrung hinweisen…

  • Baby weint und verweigert Brust
  • Baby verliert Brust
  • Baby saugt kurz, hört dann gleich wieder auf
  • Baby ist beim Stillen unruhig
  • Baby schmatzt und schnalzt eher als schluckt
  • Baby nuckelt an Brust, trinkt aber nicht richtig (Milch fließt nicht)
  • beim Baby sind Grübchen beim Saugen zu sehen

 

Tipps und Tricks wie man einer Saugverwirrung möglicherweise entgehen kann

Die folgende Auflistung führt einige Möglichkeiten auf wie die Saugverwirrung ausgeschaltet bzw. deutlich minimiert werden kann.

  • Ausschließlich stillen
    Der Wechsel zwischen Brust und Flasche verwirrt die Kinder zunehmend, so dass sie sich letztendlich für die bequemere Variante der Flasche entscheiden und die Brust völlig ablehnen. Auch bei ersten Startschwierigkeiten beim Stillen sollte die Brust weiter angeboten werden, da viele Kinder eine gewisse Zeit der Gewöhnung benötigen.
  • Bei Stillproblemen mit Löffel oder Spritzen überbrücken
    Stillprobleme treten bei vielen Familien auf – es sollte jedoch kein Grund dafür sein das Stillen direkt zu beenden und auf Flaschennahrung umzusteigen. Liegen zum Beispiel Reizungen der Brustwarzen vor, so sollten die Mütter die Milch per Hand (bzw. per Pumpe) abpumpen um den Kindern trotzdem Muttermilch bieten zu können. Diese lässt sich dann entweder per Löffelchen oder Spritzen geben. Die Letztgenannte Variante wird häufig in Kliniken angewandt, da sie eine sehr einfache Methode darstellt: In kleinen Spritzen (2ml oder 5ml) wird Muttermilch aufgesogen und den Kindern vorsichtig in die Wangentasche gespritzt. So erhalten sie die wichtigen Nährstoffe der Milch und umgehen der Gefahr der Saugverwirrung durch Flaschensauger.
  • Schnuller nur zum Schlafen
    Spielende oder „zufriedene“ Kinder benötigen keinen Schnuller. Um der Gefahr zu entgehen, dem eigenen Kind bei Appetit den Schnuller zu geben sollte er frühzeitig nur noch zum Schlafen genutzt werden.
  • Brustähnliche Flaschenhütchen/ Schnuller besorgen
    In einigen Fällen kommt es immer wieder vor, dass Kinderärzte zu einem Beifüttern raten. Neben dem Stillen soll zudem Flaschennahrung gegeben werden um die Entwicklung des Kindes zu fördern. Bei den Babyartikeln gibt es heutzutage eine große Auswahl an unterschiedlichen Flaschenkappen und auch Schnullern. So sollten stillende Mütter stets die Produkte wählen, die der eigenen Brustwarze nachempfunden sind. Hier besteht dann die geringste Möglichkeit der Saugverwirrung – im Gegensatz zu den klassischen Aufsätzen und Schnullern.

Nicht beunruhigen lassen

Natürlich kann es auch trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dazu kommen, dass ein Kind plötzlich die Brust verweigert und nicht mehr annehmen will. Zwar ist es löblich dann erst einmal zu versuchen das Baby wieder an die Brust zu gewöhnen, dennoch sollten sich junge Frauen nicht zu sehr unter Druck setzen lassen wenn dies nicht gelingt. Zu viel Stress bei der Mutter und damit auch dem Baby ist sicherlich ungesünder, als im Zweifelsfall auf Flaschennahrung zurück zu greifen. Wo hier die Grenze zu ziehen ist, muss am Ende jedoch jede Mutter für sich selbst ziehen.

 

Produktempfehlungen:

Was sagt ihr dazu?

1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort

  • Ich bin über den Shop hierher gekommen, aber die Texte sind auch sehr interessant zu lesen. Bin ich froh, dass Saugverwirrung wohl nicht jedes Baby trifft. Wir sind zum Glück davon verschont geblieben (dafür haben wir gerade Problemchen mit dem Zahnen). Tolle Infos, danke dafür.
    Grüße Bella

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte füllen Sie dieses Feld aus.
Bitte gib eine gültige E-Mail-Adresse ein.
Sie müssen den Bedingungen zustimmen, um fortzufahren.