Ich war nicht unbedingt wenig erstaunt, als mir beim ersten CTG in der Schwangerschaft von der überaus aufmerksamen Arzthelferin ein Kaffee angeboten wurde. Nicht, dass ich als Kaffeesüchtige bekannt gewesen wäre. Ganz im Gegenteil, denn bis zu den späteren Mütterrunden in der Krabbelgruppe war ich eher Tee-Trinker (plötzlicher Kaffeekonsum scheint nämlich wohl auch eine Nebenwirkung des Mütter-Daseins zu sein, wie ich jetzt schon häufiger beobachten konnte). Dennoch war es eine Selbstverständlichkeit in der Praxis, dass die werdenden Mütter ganz entspannt ihre Tasse Kaffee zum CTG bekamen, wenn gewollt. Dabei dachte ich doch bis dato, Kaffeegenuss und allgemein Koffein schade dem Baby?
Wirkungen und Nebenwirkungen von Koffein in der Schwangerschaft
Wir alle kennen ja die Wirkung von Koffein: Es belebt den Kreislauf. Nicht umsonst trinkt eine Mehrzahl aller Deutschen ersteinmal eine Tasse Kaffee, bevor sie überhaupt ansprechbar sind. Erst mit dem ersten Nippen erwacht bei vielen das zentrale Nervensystem, Herz, Kreislauf und Atmung nehmen so richtig ihren Betrieb auf.
Auswirkungen für das Baby
Auch das Kind nimmt an diesem stimulierenden Ereignis teil, denn Koffein durchbricht die Schranke der Plazenta ungewöhnlich schnell. Daraus folgt nicht nur ein aktiveres, sondern meist am Ende der Schwangerschaft auch ein leichteres Baby. Denn, auch beim Kind kommt es zu einer Beschleunigung des Stoffwechsels und es verbraucht selbst im Ruhezustand mehr Energie als ohne Koffein.
Neben der rein kreislaufanregenden Wirkung des Koffeins beim Baby hat es auch noch einen weiteren gesundheitlichen Einfluss. So ist zudem nachgewiesen, dass der Genuss von Koffein dazu führt, dass der Körper nicht mehr so gut in der Lage ist Eisen aus Lebensmitteln außer Fleisch aufzunehmen und das ist ja in der Schwangerschaft bei Mutter und Baby eh schon Mangelware.
Einschlafprobleme
Schwangere Frauen profitieren abgesehen von der Gesundheit ihres Babys meist auch selbst davon etwas weniger Koffein zu sich zu nehmen, auch weil viel Koffein über den Tag dazu führen kann, dass sie am Abend schlechter in den Schlaf finden. Und Schlafprobleme in der Schwangerschaft, stehen bei vielen Schwangeren auf der Tagesordnung. Warum also noch zusätzlich das Einschlafen erschweren?
Kaffee, Tee, Cola und Co. – Wieviel Koffein ist in der Schwangerschaft erlaubt?
Dennoch wird der Genuss von Kaffee und anderen koffeinhaltigen Getränken in der Schwangerschaft heute dank aktuellster Erkenntnisse weniger kritisch gesehen als früher. Als gesundheitlich unbedenklich für das Baby gelten 200 mg Koffein. Das kann je nach Getränk oder Lebensmittel große Einschränkungen für die werdende Mutter bedeuten oder aber heißen, dass der bisherige Genuss von Kaffee und Co. durchaus unverändert bleiben kann. Sollte man verschiedene koffeinhaltige Produkte zu sich nehmen, lohnt es sich, einmal innerlich zusammen zu zählen, ob man den empfohlenen Maximalwert an Koffein in der Schwangerschaft überschreitet.
Hier ein paar Anhaltspunkte:
Auch alle Naschkatzen aufgepasst: Auch Kakaobohnen enthalten hohe Mengen an Koffein. In einer Tafel Bitter-Schokolade finden sich beispielsweise 90 mg. Besser also zu Vollmich greifen (15 mg/100g Schokolade) wenn die Gelüste auf Süßes Überhand nehmen.
So fährt man den Koffeingehalt herunter
Ganz auf Kaffee und Tee zu verzichten fällt fast allen Schwangeren schwer. Besonders zu Beginn kann der Enzug von Koffen dazu führen, dass die Frauen unter Kopfschmerzen und Antriebslosigkeit leiden. Kein Wunder, schließlich fehlen die üblichen Antriebshilfen um energiegeladen in den Tag zu starten.
Möchte man weiterhin unbeschränkt zu jenen Getränken greifen so empfiehlt es sich: