Mit dem Mutterpass in den eigenen Händen ist es offiziell: Ein neues Leben entsteht. Als wichtiges Dokument begleitet der Mutterpass das Ungeborene und seine Mutter während der Schwangerschaft, der Geburt und noch danach. Dieser Pass des Bundesausschusses der Ärzte und Krankenkassen ermöglicht es sämtlichen Medizinern und Hebammen, einen Überblick zum Schwangerschaftsverlauf in kurzer Zeit zu erhalten.
Schwanger! Wann bekomme ich den Mutterpass?
Den Mutterpass stellt der behandelnde Gynäkologe beziehungsweise die behandelnde Gynäkologin nach Feststellen der Schwangerschaft aus. Einige werdende Mütter verlassen die Praxis jedoch ohne Mutterpass. Dieses Vorgehen kann sehr verunsichern, ist jedoch kein Grund für Besorgnis. Für manche Mediziner sind die Herztöne des Babys entscheidend, um eine Schwangerschaft als sicher zu betrachten. Mithilfe des Ultraschallgerätes sind diese etwa in der achten bis zehnten Schwangerschaftswoche zu erkennen. Wurde die Schwangerschaft schon ganz früh festgestellt, bekommen baldige Mütter ihren Pass sehr wahrscheinlich beim zweiten Termin.
Der Mutterpass – das Dokument für alle Fälle
Der Mutterpass erfüllt mehrere Funktionen. Er informiert über sämtliche Untersuchungen der Schwangeren und des ungeborenen Kindes und enthält somit alle Angaben, die zur Versorgung der werdenden Mutter nötig sind. Insbesondere Risiken dokumentiert der Pass nachvollziehbar. Im Ernstfall können solche Informationen Leben retten.
Für Frauen in froher Erwartung ist nicht jeder Eintrag lesbar. Vor allem medizinische Fachbegriffe sorgen für offene Fragen. Einige Messwerte jedoch erlauben es werdenden Müttern, die Schwangerschaft schrittweise mitzuverfolgen. Dazu zählt beispielsweise der stetige Gewichtsanstieg. Neben Erinnerungen an diese außergewöhnliche Zeit hält der Mutterpass auch eine Übersicht über die nächsten Termine bereit.
Was steht auf den Seiten des Mutterpasses?
Seite 1:
alle Untersuchungstermine und betreuenden Fachkräfte auf einen Blick
Seite 2-3:
Ergebnisse der Bluttests während der Schwangerschaft, (wie beispielsweise der Rhesusfaktor) auch serologische Untersuchung genannt
Seite 4:
Notizen zu bisherigen Schwangerschaften
Seite 5:
Ergebnisse der Anamnese zur ersten Vorsorgeuntersuchung und mögliche Bewertung eines Schwangerschaftsrisikos auf dieser Grundlage
Seite 6:
Katalog zu gesundheitlichen Problemen, die während der Schwangerschaft auftreten und Geburtsterminbestimmung, gegebenenfalls mit Daten zu Konzeption, letzter Periode und Feststellung der Schwangerschaft
Seite 7-8:
Doppelseite zur Aufzeichnung der Untersuchungsbefunde der Mutter (Gravidogramm), unter anderem auch das Vorhandensein von Herztönen und Kindsbewegungen sowie – sobald bestimmbar – Angaben zum Stand des Gebärmutterwachstums und der Kindslage
Seite 9:
Platz für Erläuterungen zu Risikonummern der Seiten 5 und 6 sowie Notizen zu stationären Behandlungen und cardiotokographische Befunde (Beurteilung der CTGs)
Seite 10-11:
Aufzeichnungen zu den drei Ultraschalluntersuchungen in aller Kürze inkl. der biometrischen Daten (z.B: Größe und Gewicht des Kindes)
Seite 12:
Resultate einer möglichen, zusätzlichen Untersuchung per Ultraschall
Seite 13:
Diagramm zum fetalen Wachstum anhand mehrerer Messwerte
Seite 14:
Vermerke zu weiterführender Ultraschalluntersuchung (Feindiagnostik) wie auch Doppler
Seite 15:
erste Untersuchung nach der Geburt, Daten zur Geburt, zur Nachuntersuchung und zum Wochenbett
Seite 16:
Nachuntersuchungsergebnisse nach sechs bis acht Wochen
ab Seite 17:
vollständige Anlage für eine weitere Schwangerschaft
Die Schwangerschaft ist eine besondere Zeit, in der jede medizinische Versorgung überdacht werden muss. Nicht nur im Notfall (wie einer drohenden Frühgeburt) benötigen Mediziner schnell einen Überblick und Hinweise zu möglichen Besonderheiten. Deshalb gehört der Mutterpass immer in die Handtasche und sollte bei jedem Arztbesuch vorgelegt werden.