Plazenta praevia (Plazenta-Vorfall)

Plazenta Praevia

Die sog. Plazenta praevia (Besonderheit der Vorderwandplazenta) ist eine mögliche Komplikation während der Schwangerschaft. Sie tritt vor allem im letzten Schwangerschaftsdrittel auf und macht sich durch eine schmerzlose Blutung bemerkbar. Wie kommt es zu einer solchen Komplikation? Wie behandelt man sie? Wie häufig tritt sie auf und welche „Warnsignale“ deuten möglicherweise frühzeitig auf eine Plazenta praevia hin?

 

 

Die Plazenta praevia – Fehllage der Plazenta (Beschreibung)

Die sog. Plazenta praevia ist eine atypische Lokation (Fehllage) der Plazenta (Mutterkuchen). Bei diesem Erscheinungsbild befindet sie sich in der Nähe des Gebärmutterhalses, was dazu führt, dass sie den Geburtskanal ganz oder teilweise bedeckt. Eine Plazenta praevia wird erst ab der 24.Schwangerschaftswoche diagnostiziert, da zu einem früheren Zeitpunkt in der Schwangerschaft noch die Möglichkeit eines ’nach oben Wachsens‘ des Mutterkuchens besteht.

 

Ursachen einer Plazenta praevia

Sie tritt bei etwa einer von 200 Geburten auf. Welche schwangeren Frauen haben ein erhöhtes Risiko für eine Plazenta praevia?

  • Häufig geht der Plazenta praevia eine Schädigung der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) voraus.
  • Sie tritt gehäuft bei Frauen auf, die zuvor eine Abtreibung per Ausschabung haben vornehmen lassen.
  • Auch bei Frauen, bei denen zuvor ein Kaiserschnitt durchgeführt wurde, die bereits mehrere Geburten hinter sich haben.
  • Bei Raucherinnen tritt die Plazenta praevia gehäuft auf.
  • Mehrlingsschwangerschaften
  • eine Entzündung der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis) als Vorgeschichte

Die Häufigkeit der Plazenta praevia wird mit 1 von 200 Geburten angegeben. Die Plazenta praevia tritt also gelegentlich (bei etwa 0,5% aller Geburten) auf.

Eine schmerzlose vaginale Blutung in der zweiten Schwangerschaftshälfte ist ein Anzeichen

Das Hauptsymptom der Plazenta praevia ist eine schmerzlose Blutung im dritten Schwangerschaftsdrittel (drittes Trimenon). Die vaginale Blutung während der Schwangerschaft stellt immer einen Anlass zur sofortigen Konsultation eines Arztes dar. Etwa 70-80% aller vaginalen Blutungen während der zweiten Schwangerschaftshälfte sind auf eine Plazenta praevia zurückzuführen. Differentialdiagnostisch ist auch an eine vorzeitige Plazentaablösung zu denken, bei der die Blutung aber meist mit Schmerzen einhergeht. Besteht der Verdacht einer Plazenta praevia, darf die Vaginalregion nicht durch Abtasten untersucht werden, da es bei einer vaginalen Untersuchung zu einer lebensbedrohlichen Blutung kommen kann.

Formen der Plazenta praevia

Die Plazenta praevia kann in mehrere Formen, abhängig von der Lage der Plazenta zum inneren Muttermund, eingeteilt werden:

  • Plazenta praevia totalis
    Bei der Plazenta praevia totalis wird der innere Muttermund durch die falsche Lage der Plazenta komplett verlegt.
  • Plazenta praevia partialis
    Die Plazenta bedeckt den inneren Muttermund teilweise.
  • Plazenta praevia marginalis
    Die Plazenta liegt am inneren Muttermund an, eine Verlegung des inneren Muttermundes liegt jedoch nicht vor.
  • tiefer Sitz der Plazenta (tiefsitzende Plazenta)
    Die Plazenta inseriert teilweise am unteren Uterinsegment (einer Verlängerung des Gebärmutterhalses), den inneren Muttermund, der die Grenze zwischen unterem und oberem Uterinsegment bildet, erreicht sie jedoch nicht.

Eine sofortige stationäre Aufnahme ist unumgänglich

Schwangere Frau beim Arzt Liegt eine Plazenta praevia oder der Verdacht auf Plazenta praevia vor, muss die Schwangere umgehend stationär aufgenommen werden. Es erfolgt eine Wehenhemmung (Tokolyse). Darüber hinaus muss strenge Bettruhe eingehalten werden, da jede Anstrengung oder Belastung zu einer weiteren Blutung führen könnte. Die Gerinnungswerte werden überprüft und für den Notfall wird eine Blutkonserve bereitgehalten. Je nach Tragzeit wird eventuell eine Lungenreifungsprophylaxe durchgeführt. Bei starker Blutung muss sofort per Kaiserschnitt entbunden werden.


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