Kürzlich habe ich einen witzigen Artikel einer befreundeten Bloggerin gelesen. „Väter im Kreißsaal – Was du deiner Frau jetzt nicht sagen solltest“. Als Mutter zweier Kinder, deren Geburt ich ebenso mit meinem Mann erleben durfte, kann ich gut nachvollziehen, von was sie spricht. Ein Satz wie „Schatz, du brauchst doch keine PDA, mir wird da nur wieder schlecht!“ sind zwar während meiner (glücklicherweise kurzen) Geburten nicht gefallen, doch auch mein Mann äußerte Hämmer wie „Schatz, wieso brichst du denn jetzt in Tränen aus, am Ende ist das Kind doch eh wieder in 10 Minuten da“.
Egal, ob es in der Realität tatsächlich so war (das war nämlich kurz vor den Presswehen, als ich dachte ich müsse sterben), DAS will Frau nicht hören, wenn sie in den Wehen liegt. Aber was eigentlich dann? Gibt es einen Leitfaden für Väter, wie sie sich im Kreißsaal verhalten sollen?
Wie sollten werdende Väter sich im Kreißsaal verhalten?
Männer bei der Geburt: Ganz wichtig. Auch wenn es heute von allen Männern schon erwartet wird, die Frau zur Geburt zu begleiten, muss jedes Paar das für sich selbst entscheiden. Für manch werdenden Vater ist die Vorstellung einer klinischen Geburt der blanke Horror und auch viele Frauen entscheiden sich bewusst für eine Geburt ohne den Partner. Grundsätzlich aber ist eine gemeinsam erlebte Geburt ein unvergessliches Erlebnis, dass die Eltern miteinander verbindet. Eine einmalige Erfahrung, die zusammen schweißt.
Tipps für Männer bei der Geburt
Gute Vorbereitung ist wichtig
Unsicheren Männern sei geraten, sich vor der Geburt im Gespräch mit der Partnerin, den Ärzten oder im Geburtsvorbereitungskurs umgehend zu informieren. Denn das Wissen über etwaige Abläufe wie möglicher Entbindungspositionen oder -hilfen, eventuelle Komplikationen und deren Konsequenzen macht nicht unbedingt nur Angst, es gibt auch Sicherheit wenn etwas derartiges passieren sollte.
Nach einer natürlichen Geburt wird heute fast allen Männern die Möglichkeit gegeben, die Nabelschnur zu durchtrennen. Für das Baby völlig schmerzfrei ist dies vor allem ein symbolischer Augenblick, wenn die für immer intensivste Verbindung zwischen Mutter und Kind das erste Mal getrennt wird und es sich auf den Weg in sein eigenes Leben macht. Manche haben Angst vor diesem Augenblick, doch erleben ihn fast alle Väter als wunderschön.
Während der Geburt aber sollten Väter auch an sich denken und sich gegebenenfalls Pausen gönnen. Zwar ist der Adrenalinpegel bei ihnen während der Geburt viel zu hoch als das sie häufig umkippen würden, doch in den ruhigeren Phasen von Extremsituationen wie dem Legen einer PDA (Peridualanästhesie bzw. Rückenmarksnarkose) kämpfen sie nicht selten mit Übelkeit und Schwindel. So begab sich beispielsweise auch mein Liebster nach der Geburt weiß im Gesicht, mit zittrigen Beinen, eilig nach an die frische Luft mit den Worten „Ich brauch jetzt erst einmal eine Zigarette“…